Pestizide im Wasser

Pestizide: Vom Feld auf Ihren Teller und ins Grundwasser

Raten Sie einmal wie viele Pestizide es in Deutschland gibt

Man könnte meinen, dass es eines für Äpfel, eines für Weizen, eines für Weißkohl usw. gibt. Also für jede Sorte Getreide, Obst und Gemüse eines, damit müsste alles abgedeckt sein. Im Jahr 2018 gab es sage und schreibe 872 Pestizide (Produkte im Sinne von Pflanzenschutzmitteln) und darin knapp 300 Wirkstoffe. 1,2,4 Nach einem Minimum im Jahr 2008, in dem es „nur“ 623 Pestizide gab, hat die Anzahl in 10 Jahren um 40% zugenommen. Praktisch heißt das: auf einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche werden jährlich im Durchschnitt etwa neun Kilogramm Pflanzenschutzmittel eingesetzt.

Die unheilvollen Folgen für uns 

Die Zulassung, die Anwendung, die Höchstgehalte der Wirkstoffe der Pestizide sind geregelt. Jedoch wird nicht untersucht, was die fortlaufende Aufnahme dieser Gifte unserer Gesundheit antut. Die Verbraucher werden doppelt betrogen: Einerseits ist jeder von uns ein Versuchskaninchen – ein freiwilliger Proband in einer fiktiven Studie! Andererseits werden Betroffene mit Symptomen oft falsch diagnostiziert bzw. behandelt, weil den meisten Haus- und Fachärzten die Zusammenhänge nicht bekannt sind.

Drei Wege, wie wir uns durch Pestizide selber vergiften 

1. Direkte Vergiftung durch das Ausbringen der Pestizide

Nicht selten vergiften sich die Anwender von Pestiziden selbst. Zum Beispiel Menschen, die Unkrautvernichter oder „Pflanzenschutzmittel“ in ihrem Garten ausbringen und in Unkenntnis oder Ignoranz der Giftigkeit ungeschützt mit der Spritze durch den Garten laufen. Oder dies auch beruflich tun: Für manche landwirtschaftlichen Berufe gibt es typische Krankheitsbilder – als Langzeitfolge der Vergiftung durch Pestizide.

2. Vom Feld in Ihr Trinkwasser - „sauber“ ist relativ

Werden Pflanzenschutzmittel auf Feldern angewendet, können diese unkontrolliert auf Wanderung gehen. Spritznebel oder Stäube gelangen so in benachbarte Felder, Gärten oder Gewässer. Auf Abwege gehen sie auch durch Abschwemmung nach einem Regenguss, über Drainageleitungen sowie durch Versickerung. So können Pestizide in Bäche, Flüsse und in unser Grundwasser gelangen. 2

Der Fachmann Bernhard Röhrle (Landeswasserversorgung Baden-Württemberg) sagt dazu: „Große Probleme bereiten die Einträge von Schadstoffen in die Gewässer, dazu zählen Nitrat, Arzneimittel – in zunehmendem Maße auch die Pflanzenschutzmittel.“ 

Aus damit verschmutzten Flüssen oder Seen gewinnen die Wasserversorger in Deutschland unser Trinkwasser. Der Aufwand für die Trinkwasseraufbereitung steigt von Jahr zu Jahr. Zwar können die meisten Pestizide wie Glyphosat reduziert oder entfernt werden, jedoch sind die Fähigkeiten der Wasserwerke begrenzt. 

Herr Röhrle ergänzt: „Es gibt aber auch Pestizide, die mit dieser Technologie oder mit anderen Technologien nicht zu entfernen sind. Deswegen fordern wir eine Verschärfung der Zulassung, so dass nur noch Pestizide eingesetzt werden, die sicher beherrschbar sind.“ 3

Das Zulassungsverfahren für Pestizide ist fragwürdig

Wenn es um die Neu-Zulassung oder Zulassungsverlängerung der Pestizide geht, streiten sich in der Regel das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und das für Umwelt. Hier ist von den Lobbyisten ein fataler Mechanismus installiert: Wenn sich die Ministerien nicht einigen können, verlängert sich die abgelaufene Zulassung eines Pestizids automatisch. Für das Umweltministerium ist das rechtswidrig.

Florian Pronold, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt erklärt: „Die Zulassung ist deswegen rechtswidrig, weil Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt hergestellt werde hätte müssen und da hat sich die entscheidende Behörde, das Landwirtschaftsministerium einfach darüber hinweg gesetzt. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass wir aus Glyphosat aussteigen und das müssen wir jetzt umsetzen. Deswegen kann man auch nicht glyphosathaltige Mittel verlängern. Darüber hinaus ist es doch wichtig, dass wir in Zukunft dafür Sorge tragen, dass bei Pestiziden nicht etwas in die Umwelt oder ins Wasser gerät, was dem Vorsorgegrundsatz (s. Kasten) widerspricht, was wir nachher nicht beherrschen können.“

Allein im Jahr 2020 gibt es rund 100 Antragsverfahren zur erneuten Zulassung von Pestiziden. Solange sich die Ministerien streiten, werden durch vorübergehende Verlängerungen Fakten geschaffen.

Hinweis: Mit dem Vorsorgeprinzip der EU (VERORDNUNG (EG) Nr. 178/2002), die Verfassungsrang hat, soll sichergestellt werden, dass in Verkehr gebrachte Stoffe oder Produkte die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht beeinträchtigen.

3. Vergiftung durch belastete Lebensmittel

Obwohl immer wieder Messergebnisse veröffentlicht werden, die eine mehr als besorgniserregende Situation beschreiben, scheint es nur wenige Menschen zu interessieren. Das zeigt auch der geringe Zuspruch für Bio-Lebensmittel, wenn auch Bio die Sparte bei Lebensmitteln ist, die kurzzeitig während des Lockdowns die größten Zuwächse zeigte. Mittlerweile wurde dieser Trend  ausgehebelt die gestiegenen Energiekosten / Preise allgemein, die den Verbraucher offensichtlich zum Sparen an der falschen Stelle bewegt. Ignoranz lässt die Verbraucher gegen ihre Gesundheit handeln. Ein bisschen Gift auf dem Obst kann doch nicht so schlimm sein, schließlich gibt es Grenzwerte und verkauft werden darf es ja auch.

Oder anders gesagt ‚Wo liegt das Problem? Keiner von uns fällt davon um.‘ Fragen Sie mal einen Umweltmediziner, mit wie viel Krankheiten Pestizide etwas zu tun haben. 3 

„Viele schwere Erkrankungen lassen sich schon dadurch verhindern, dass man
die Nutzung von Pestiziden konsequent beendet.“

Jary Feldman (Geschäftsführer von „Beyond Pesticides“)

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser!

Pestizide im Check: Im Jahr 2017 wurden mehr als 20.000 Lebensmittelproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. 1

► Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte fanden sich immerhin bei 1,1% der deutschen Lebensmittel, also bei jedem 91. Produkt aus dem Supermarkt. Insgesamt liegt die Quote aber höher: bei Lebensmitteln aus EU-Mitgliedstaaten gab es bei 1.9% Überschreitungen, bei Lebensmitteln aus Drittstaaten außerhalb der EU sogar 6,3%. Diese Lebensmittel dürften nicht verkauft werden. Viel Glück bei der Lotterie im Supermarkt! Die meisten Überschreitungen gab es bei schwarzem und grünem Tee, getrockneten Bohnen, frischen Kräutern und Paprika. 6

► Spitzenreiter bei der Mehrfachbelastung mit Pestiziden sind Weintrauben (15% der untersuchten Trauben hatten zehn oder noch mehr unterschiedliche Pestizide). Im Jahr 2015 wurden einmal sogar 20 Pestizide auf einer Probe Weintrauben gefunden. Der Rekordhalter ist seit 2012 ein Paprikapulver mit 27 nachgewiesenen Pestiziden. 1,6

► Lebensmittel ohne Belastung: Auch diese Zahlen sprechen für Bio. Rund 77% der Proben aus dem Ökolandbau zeigten keine nachweisbaren Rückstände. Bei konventionellen Lebensmitteln war das nur bei 42% der Fall. 6

► Wechselwirkungen: Fachleute bestimmen für jedes einzelne Pestizid die zulässigen Höchstgehalte und ihre Wirkung auf das Lebensmittel. Jedoch testen sie immer nur ein einzelnes Pestizid. Daher bleiben die Fragen offen: Was passiert, wenn zwei, drei oder zehn Pestizide gleichzeitig auf z.B. Weintrauben sind? Was passiert, wenn in jeder Mahlzeit ein klein bisschen Gift ist? Selbst wenn einzelne Lebensmittel den Grenzwert eines Pestizids nicht überschreiten, ist eine Anreicherung mehr als wahrscheinlich und die Folgen sind unabsehbar. Was es mit uns macht, weiß niemand. Wir vermuten: Es will auch niemand wissen. 3

„Die Bundesregierung unternimmt bisher nichts Relevantes, um die Bevölkerung
vor Pestiziden in Lebensmitteln zu schützen.“

Renate Künast (Bundestagsabgeordnete der Grünen)

Schon lange verboten, trotzdem Alltag: DDT

Verwunderlich und dramatisch ist, dass bei Messungen von Rückständen auf und in Lebensmitteln auch heute noch das gefährliche DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) gefunden wird. Das Bemerkenswerte: In den Industrieländern wurde DDT bereits im Laufe der 70er-Jahre verboten (Deutschland: 1977, USA 1972). Fachleute erklären diesen Widerspruch so: Das DDT im Boden (Altlasten) baut sich sehr langsam ab. Daher nehmen es auch noch heute Pflanzen auf. Und so finden sich bei Lebensmittelanalysen mehr als 40 Jahre nach dem Verbot immer noch Rückstände.

Über die Bedeutung von DDT als Allzweckwaffe gegen Insekten wissen heute nur noch die Älteren Bescheid. Seit den 1940er-Jahren wurde DDT eingesetzt und war über einige Jahrzehnte hinweg das am häufigsten verwendete Insektizid weltweit. Vor allem gegen Malaria, Typhus und – bevor Impfungen entwickelt wurden – naiverweise auch gegen Kinderlähmung. In den 50er- und 60er-Jahren bürgerte sich ein sehr leichtsinniger Umgang mit DDT ein. Zu dieser Zeit wurde in den USA (nur hierzu haben wir Bilddokumente gefunden) DDT von jedermann auf ALLES gesprüht wo sich Insekten aufhalten können: Wohnung, Garten und Außenseite des Hauses, Kleidung, Straßen, Schwimmbäder – und das ungeschützt und über die Köpfe der Menschen hinweg, die sich gerade dort aufhielten, was völlig akzeptiert war. Genauso hemmungslos wurde es auch in der Landwirtschaft verwendet. Heute weiß man, dass es dadurch zu Störungen im Hormonhaushalt und bei der Fortpflanzung kommt. Wahrscheinlich ist es krebserregend (WHO, Gruppe 2A) und möglicherweise gentoxisch bzw. ein Faktor für Demenz. 7,8

Sauberes Wasser trinken oder krank sein? – Welche Krankheiten durch Pestizide verursacht werden können

Stimmen Sie uns zu, dass Wasser unser wichtigstes Lebensmittel ist? Wir benötigen 2 bis 3 Liter, egal ob aus dem Trinkglas oder über wasserreiche Lebensmittel. Und das täglich. Bei dieser Menge fallen geringe Verunreinigungen nicht nur schnell ins Gewicht, sondern die schädigende Wirkung auf uns nimmt über Jahre und Jahrzehnte allmählich zu. Das führt dazu, dass wir selbst und die Ärzte Ursache und Wirkung (Vergiftungssymptome) überhaupt nicht in Verbindung bringen. Daher bleibt sehr oft verborgen, was die eigentliche Ursache für schwaches Bindegewebe (Störung der Kollagenbildung), Reizdarm (verändertes Mikrobiom), Depressivität (Blockierung der Bildung von Botenstoffen wie Serotonin), CFS ([chronisches Müdigkeitssyndrom] Störung der Mitochondrien), MCS ([vielfache Chemikalienunverträglichkeit] Störungen von Darm und Immunsystem) sowie Demenz und Parkinson (Störung der Nervenfunktion) ist. 9,10

Aufgrund der Vielzahl der Substanzen und der zeitlichen Verzögerung, bis tatsächlich Krankheiten auftreten, ist es eine sehr komplexe Materie. So ist es nicht verwunderlich, dass die schleichende Vergiftung durch Pestizide und weitere unzählige Umweltschadstoffe vielfältige Folgen hat, die nur einige wenige Fachleute übersehen können.

Wie Pestizide aus dem Wasser entfernt werden können

Es gibt also unzählige Gründe, sein Trinkwasser in Eigenverantwortung zu reinigen und sich nicht auf das Wasserwerk oder die Getränkeproduzenten zu verlassen. Das funktioniert nur mit einer richtig guten Filteranlage, die alles herausholt. Aus gesundheitlicher Sicht gibt es keine Alternative dazu außer vielleicht ein sehr gutes Flaschenwasser wie Plose oder Lauretana.

Trinkwasserfilter von misterwater® entfernen Pestizide gründlich und nachhaltig.

Auf der Internetseite von misterwater® finden Sie eine Auswahl von Wasserfiltergeräten, die Ihnen das Flaschenschleppen ersparen können:

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Wir freuen uns über Ihre Beratungsanfrage unter: https://misterwater.eu/misterwater-beratungstermin-vereinbaren/  

Quellen:

(1) Süddeutsche Zeitung, 15.10.2019, Nr. 238, „Mehr Pestizide zugelassen“

(2) Umweltbundesamt: Pflanzenschutzmittel - https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/pflanzenschutzmittel

(3) ZDF, WISO 27.01.2020: Pestizide im Trinkwasser - https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/pestizide-im-wasser---wie-stehts-um-die-wasserqualitaet-im-trinkwasser-100.html

(4) EFSA: Pestizide - https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/pesticides

(5) Lebensmittelumsatz in D: https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/25493-lebensmittelhandel-plus-2-8-prozent-2019-10-04-09-16-54.html

(6) Rückstände in Lebensmitteln: https://www.food-monitor.de/2019/05/rueckstaende-in-lebensmitteln-aktuelle-daten-zu-vom-bundesamt-fuer-verbraucherschutz-und-lebensmittelsicherheit/

(7) https://de.wikipedia.org/wiki/Dichlordiphenyltrichlorethan

(8) DDT-Einsatz 1960: https://vimeo.com/36984762 und https://vimeo.com/369849695 + https://vimeo.com/352697923 + https://www.youtube.com/watch?v=u4m6cIEv1LU + www.youtube.com/watch?v=gtcXXbuR244 + www.youtube.com/watch?v=mZDL4D3JAcM

(9) Interviews mit Dr. Joachim Mutter - https://qs24.tv/?s=mutter

(10) Buch Dr. Joachim Mutter: Lass dich nicht vergiften! - https://www.gu.de/produkte/koerper-geist-seele/beschwerden-und-erkrankungen/lass-dich-nicht-vergiften-mutter-2012/

Beitragsbild:

© Andrii Yalanskyi - Shutterstock 1543030580

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Tags

Pestizide, Schadstoffe im Wasser, Umwelt


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